Bayern - Nationalpark

Im Herzen von Niederbayern, an der Grenze zu Tschechien, behütet ein Nationalpark ein unschätzbares Walderbe. Der letzte Urwald Deutschlands ist ein Refugium für Fauna und Flora, aber auch für gestresste Männer und Frauen auf der Suche nach Erholung.

Neueste Ausgabe : 04 September 2016

Es gibt sie noch, diese kleinen Stückchen Paradies, weitab vom Touristenrummel. Im Bayrischen Wald, finden Wanderfreunde und Naturliebhaber ihr Glück.

Hier gibt es keine Touristenhorden, die mit ihren Trekkingstöcken klicken, und nur zu Fuß können Sie einige mythische Gipfel wie Rachel oder Lusen erklimmen. Ein Netz von rund 300 km Wanderwegen und 200 km Radwegen führt durch diese ausgedehnten Wälder, hinauf auf die Gipfel. Zu hören sind nur das Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäche. Einige der Wege spielen „Grengänger“ zwischen Bayern und Tschechien, wo der Nationalpark auf den Böhmerwald trifft.

1970 gegründet, umfasst Deutschlands erster Nationalpark mehr als 24.000 Hektar. Die meisten seiner Bäume erzählen eine mehrere hundert Jahre alte Geschichte. Entlang der Grenze dienten die Wälder während der kriegerischen Invasionen der Hussiten und Pandora als Barrieren für das Vorrücken feindlicher Truppen. 100 Jahre später bestaunen wir diese Fichten, Tannen und andere majestätische Buchen.

Bereits 1915 wurden Schutzmaßnahmen ergriffen, um dieses Naturerbe zu erhalten. Stellen Sie sich jetzt nicht vor, dass in einem Nationalpark alles schön sauber  geordnet und idyllisch ist! Seine riesigen Wälder entwickeln sich ohne menschliches Eingreifen. Stürme, Angriffe durch Schadinsekten (z.B. Borkenkäfer), saurer Regen und andere Wildschäden hinterlassen ihre Spuren. Aber am Fuße der Fichtenskelette spriessen junge Bäume und Büsche. Darüber hinaus sind  auch tote Bäume sehr nützlich, dienen sie doch als Unterschlupf für Insekten und Vögel.
Themenwege ermöglichen ein besseres Verständnis natürlicher Prozesse. Parkranger geben Besuchern auch gerne Auskunft.

Lunas Kinder

Es gibt etwa 90 Vogelarten und mehrere Luchse haben den Parks zu ihrer Heimat gemacht - aber erwarten Sie nicht, ihren Weg auf einer Wanderung zu kreuzen! Sie sind ambesten im Tierfreigelände zu beobachten. auf über 200 Hektar inmitten der Waldwildnis, sind sie Hause:  Luchse, Habichtskäuze, Wölfe, Wisente, Fischotter, Bären und sogar Auerhühner. All diese Tiere und Vogelarten sind oder waren im BAyrischen Wald heimisch. Die großräumigen, naturnahen Gehege und Volieren schaffen Lebensbedingungen fast wie in der freien Wildbahn.  Das Gelände ist für Kinderwagen sowie Rollstühle geeignet, im Winter geräumt und ganzjährig frei zugänglich.

Videoauszug: Luna und ihre beiden Jungen

Ein Besuch ist immer spannend, besonders wenn es Nachwuchs gibt wie die beiden Jungen der Schwarzbärin Luna. Aber auch Wölfe, Bisons, Wildpferde und Elche lassen sich bewundern. der Ranger erzählt auch gerne Anekdoten: so kommt zum Beispiel das Heu für die Elche aus Frankreich! Es sei besonders nahrhaft.

Da der Park kein Zoo ist, sind die im Herzen des Waldes abgegrenzten Gehege sehr groß, sodass die Bewohner (fast) in völliger Freiheit leben können. Es kommt daher vor, dass sich einige in der Vegetation verstecken. Aber Geduld – und Stille – zahlt sich in der Regel immer aus! Vergessen Sie das Fernglas nicht!
Um die gesamte Strecke (7 km) zu absolvieren, nehmen Sie sich am besten 3 bis 4 Stunden Zeit, um die Tiere in Ruhe zu beobachten. Planen Sie für die beiden Varianten von 3 km eineinhalb Stunden ein.

In den Baumwipfeln

In der Nähe des Hans-Eisenmann-Hauses, dem (sehr interessanten) Informatiosnzentrum, beginnt ein ganz besonderer Weg: Der Baumwipfelpfad führt direkt in die ... Baumwipfel! Ganz sicher und ohne Kletterkünste.

Täglich geöffnet von 9.30 bis 19.00 Uhr (18 Uhr im Oktober, 15.30 Uhr im November)

Preise: 11 € /9 € (6 bis 14 Jahre)

Video in den Gipfeln

Wer ein bisschen Nervenkitzel spüren, seinen Gleichgewichtssinn testen und seine Höhenangst überwinden will, für den gibt es unterwegs einige Zwischenstationen.
Auf gleicher Höhe mit den Baumwipfeln zu sein ist beeindruckend. Und voller Überraschungen: so genügt ein einfacher Druck mit der Hand um die majestätischen Stämme zu bewegen! Das Highlight ist der Panoramaturm, von dem aus die ganze Region einsehbar ist. Kleines Extra: Die gesamte Strecke ist rollstuhl- und kinderwagentauglich.

 

 

 Infos pratiques

Der Haupteingang befindet sich in der Nähe des Informationszentrums "Hans Eisenmann-Haus".
Der Zugang ist kostenlos und jederzeit möglich.
Von 8 bis 19 Uhr ist nur das Parken kostenpflichtig (5 € pro Tag).

Eintritt Baumwipfelpfad: 11 €/9€

National Park