Neueste Ausgabe : 29 August 2022
Nicht nur die Bayern warten sehnsüchtig auf die Rückkehr des Oktoberfestes. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangsschließung werden Millionen Touristen aus aller Welt erwartet, um die besondere Atmosphäre eines der größten Volksfeste der Welt zu genießen.
Die Stammgäste und Kenner haben ihre Plätze im Februar reserviert, als die Reservierungen in den verschiedenen Zelten, die Platz für bis zu 10.000 Personen bieten, geöffnet wurden!
Die anderen stellen sich morgens in der Hoffnung vor den Zelten an und versuchen ihr Glück in letzter Minute. Aber anstatt – oft vergeblich – am Wochenende oder am Abend seine Zeit damit zu verschwenden, vor den großen Bierzelten auszuharren, ist es viel einfacher, werktags und mittags auf die Wiesn zu gehen. auch in den kleineren Zelten findet sich leichter ein Platz. Bei schönem Wetter ist es auch äusserst angenehm, seine Maß Bier und ein halbes Brathähnchen in einem der vielen Biergärten zu genießen. Mittags wird oft eine günstigere und abwechslungsreichere Speisekarte angeboten.
Wenn gegrillte Hähnchen- und Schweinshaxen zu den Must-Haves gehören, hat sich das kulinarische Angebot im Laufe der Zeit mit vielen vegetarischen und sogar veganen Gerichten diversifiziert. Unverzichtbar sind da immer die Riesenbrezeln, aber auch Gebäck oder geröstete Mandeln zum Knabbern beim Bummeln.
Lebkuchenherzen werden generell nicht gegessen, obwohl sie natürlich hervorragend schmecken. Sie sind perfekte und obligatorische Mitbringsel vom Oktoberfest, die man unbedingt mit der richtigen Botschaft in Zuckerschrift verschenken sollte.
Viele fragen sich, warum das Oktoberfest als Oktoberfest bezeichnet wird, wenn es doch hauptsächlich im September stattfindet. Ganz einfach, der Tradition entsprechend. Die "Erstausgabe" hat am 17. Oktober 1810 anlässlich der Hochzeit von Prinzregent Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen (Namensgeberin des Ortes Theresienwiese) stattgefunden. Auch wenn es damals kein Bierfest, sondern ein Pferderennen war, war es doch die Geburtsstunde des Oktoberfestes. Die wenigsten Besucher wissen, dass sie dank dieser genialen Idee von Andreas Michael Dall'Armi, Mitglied der Bayerischen Nationalgarde, feiern können!
Trotz der Wechselfälle (Kriege, Epidemien, der Angriff von 1980 und in den letzten zwei Jahren Korona!) hörte das Oktoberfest nicht auf zu wachsen. Und sich gutes Wetter zu sichern, beginnen die Feierlichkeiten bereits Mitte September und enden am ersten Oktoberwochenende. Da in diesem Jahr der 3. Oktober, der deutsche Nationalfeiertag, auf einen Montag fällt, fließt das Bier einen Tag länger.
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums im Jahr 2010 wurde auf einem Teil der 34 Hektar großen Wiesn ein traditionelles Fest vergangener Zeiten mit alten Fahrgeschäften, Tänzen und Unterhaltung, einem Programm für Kinder, veranstaltet.
Die Münchner schätzten sie wegen ihrer Authentizität so sehr, dass seither jedes Jahr die „Oide Wiesn“ stattfindet. Eine Eintrittsgebühr von 4 € vermeidet Besucher, die nur zum Masskrugstemmen kommen. Hier sieht man die schönsten authentischen Trachtenkleider, die nur zu besonderen Anlässen hervorgeholt werden und schon gar nicht in den großen Zelten getragen werden. Denn kaum sind dort die Teller geleert, stehen alle auf den Bänken, um sich im Rhythmus der Musik zu bewegen, mit Krügen in der Hand, wobei schon 'mal Bier auf die Tischnachbarn fällt... Stammgäste bringen eine Plastiktüte mit: erst zum Sitzen undum dann Strickweste oder Jacke darin biersicher aufzubewahren.
Generell ist die Stimmung bestens. Aber bei derartigen Grossveranstaltungen nimmt man nur das Nötigste mit. Große Handtaschen und Rucksäcke sind sowieso verboten. Vermeiden Sie auch: einen eventuellen Rausch auf der Wiese am Fuße der Bavaria ausschlafen (und beim Aufwachen das Portemonnaie nicht mehr finden).
Es gibt auch genügend Toiletten und Pissoirs, damit sich niemand irgendwo erleichtern muss!
Ein wichtiger Sicherheitsdienst sorgt für Ordnung in den Zelten und in den Alleen des großen Jahrmarkts. Um das gemütliche Ambiente des Oktoberfestes zu bewahren.
Versuchen Sie auch nicht, einen Masskrug zu klauen: Das ist sehr verpönt. Warum nicht lieber einen Sammlerkrug kaufen, nämlich das diesjährige Modell, das das Motiv der 2022er Plakate aufgreift? Prost!
PRAKTISCHE INFORMATION
Oktoberfest in München vom 17. September bis 3. Oktober.
Öffnung der Festzelte von 10:00 Uhr (Samstag, Sonn- und Feiertag 9:00 Uhr) bis 23:30 Uhr
Letzter Bierausschank um 22:30 Uhr (23:00 Uhr in kleinen Zelten)
Öffnung der Stände und Fahrgeschäfte von 9.00 bis 23.30 Uhr (Montag bis Donnerstag), bis Mitternacht Freitag und Samstag
Öffnung Oide Wiesn von 10.00 bis 23.00 Uhr, Bierausschank bis 21.30 Uhr
Bierpreis: zwischen 12,60 € und 13,80 €/Liter (15,77 % mehr als 2019)
Mineralwasserpreis: ab 9,67 €/Liter
https://www.muenchen.de/int/fr/evenements/oktoberfest.html
Wiesn in Zahlen
187te Auflage
103 Hektar Festgelände
Verbrauch von:
130.000 m3 Wasser
200.000 m3 Gas
3.000.000 kWh Strom
13.000 Mitarbeiter
14 große Zelte mit 2.500 bis 11.000 Sitzplätzen
20 kleine Zelte mit 60 bis 900 Sitzplätze
7.200.000 Besucher und mehr essen:
75.456 Schweinshaxen
140.225 Paar Bratwurst
210 ganze Rinder und Kälber
549.899 Grillhähnchen
Und Trinken
7 800 000 Liter Bier
1000 Laufmeter Stehplätze in den Pissoirs
1410 sitzende Toilette
43 Toiletten für Personen mit eingeschränkter Mobilität.