Le Mans eine Stadt voller Überraschungen

Was fuer eine Überraschung ! Le Mans, das an eines der berühmtesten Autorennen und… die Rillettes erinnert, ist eine Stadt, die einen Abstecher auf dem Weg zur bretonischen oder normannischen Küste wert ist. Dank einer direkten TGV-Verbindung ab Straßburg ist es auch ein perfektes Ziel für ein paar spontane Urlaubstage.

Le Mans hat so einiges um die Besucher zu verführen! Sein reiches architektonisches Erbe reicht bis in den Anfang unserer Zeitrechnung zurück. Die beeindruckende römische Mauer, die im 3. Jahrhundert aus Backstein und Roussard-Sandstein erbaut wurde, ist neben denen von Byzanz und Rom die am besten erhaltene Mauer des antiken römischen Reiches. Was es einzigartig macht, sind die vielen Dekorationen, Zeichen von Macht und Reichtum.

Hinter diesen römischen Wällen schlägt das Herz der mittelalterlichen Stadt, die Cité Plantagenêt, eine Hommage an die gleichnamige Dynastie, die durch das Spiel der Heiraten ein riesiges Herrschaftsgebiet errichtet hat. Der erste dieser Saga, Geoffrey, trägt den Spitznamen Plantagenêt (Ginsterbunsch): Bei seiner Rückkehr von der Jagd hatte er einen blühenden Ginsterzweig an seine Kopfbedeckung gesteckt. Die Namen der Plantagenet-Könige und -Königinnen erwedcken leidenschaftliche Geschichten: Mathilde, die keine geringere als die Enkelin von Wilhelm dem Eroberer ist; Eleonore von Aquitanien, Richard Löwenherz, Berengaria von Navarra, die in der von ihr 1129 gegründeten Zisterzienserabtei Epau in le Mans ruht.

Über der Altstadt erhebt sich eine der größten Kathedralen Frankreichs. Sie ist wie ein in Stein gemeisseltes Buch aus aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. und bewahrt viele Schätze. Eine prächtige Sammlung mittelalterlicher Buntglasfenster, ein Statuen aus dem 17. Jahrhundert von außergewöhnlicher Finesse, beeindruckende Gemälde in der Kapelle der Jungfrau Maria.

Im Aussenbereich verwundert der eigentümliche Menhir, gehauen in 5.000 Jahre alten rosa Sandstein geschnitzt und um den sich viele Legenden weben.

Schlendert man durch die gepflasterten Gassen dieser riesigen mittelalterlichen Stadt, hat man den Eindruck, in das Herz der Geschichte einzutauchen. Hier gibt es keine Souvenirläden, die die Harmonie der von Fachwerkhäusern gesäumten Gassen und der schönen Renaissancegebäude stören.

Dennoch ist Le Mans kein Freilichtmuseum, sondern eine lebendige Stadt, die von ihren Bewohnern mit Stolz gepflegt wird. Sie ist eine Traumkulisse für Filmemacher. In den charmanten Gassen wurden viele Filme gedreht: Cyrano de Bergerac, d'Artagnan und die drei Musketiere, Der Mann mit der eisernen Maske, mehrere Episoden von Nicolas Floch und Le Mans 66 mit Matt Damon und Christian Bale.

Le Mans besteht nicht nur aus der Cité Plantagenêt. Es ist eine Stadt, in der es gut ist, zu Fuß zu gehgen um Stätten wie die Visitation zu entdecken. Das ehemalige Kloster, das später zu einem Gefängnis und einem Gericht umgebaut worden war, wurde saniert und beherbergt nun Restaurants, Bars und kleine Läden.

Moderne Gebäude umgeben das Kloster: ein Kunstzentrum und ein 5-Sterne-Hotel, was die schönen Bausteine ​​des Ortes noch besser zur Geltung bringt.
Beim Bummeln durch die Innenstadt dürfen Comic-Liebhaber die Buchhandlung Bulle nicht verpassen: eine wahre Fundgrube mit mehr als 8.000 Alben im Erdgeschoss, 11.000 Manga-Alben im Obergeschoss sowie Comics für die Jugend.

Viele Restaurants, Cafés und coole Bars laden zu einer Pause ein. Die Gastronomie nimmt in Le Mans einen wichtigen Platz ein.

Natürlich muss man die berühmten Rillettes. Jeder Metzger hat sein eigenes Rezept, und Restaurants servieren sie oft als Appetitanreger.

Auch zu probieren: die süßen Verführungen der Schokoladenfabrik Bellanger, die von Jacques Bellanger, Meilleur Ouvrier de France (Bester Arbeiter Frankreichs, ein Ehrentitel für ausgezeichnete Handwerker), gegründet wurde. Er bietet sogar den berühmten Motorsport in Form von Schokolade an.

Gleich gegenüberunterliegen wir der süssen Versuchung der Kekse der handwerklichen Keksfabrik Sablésienne, bevor wir die Stadtbesichtigung fortsetzen.

Natürlich war es der Motorsport, der Le Mans weltweit bekannt machte. Die Ursprünge dieses berühmten Autorennens, das 1923 ins Leben gerufen wurde um den technischen Fortschritt und die Entwicklung des Automobils voranzutreiben, werden im Musée des 24 Heures enthüllt.

Renommierte Autos, Modelle und Poster lassen die Besucher von Anfang an in die Atmosphäre des Rennens eintauchen. Sie müssen kein Motorsportfan sein, um das interessante Museum zu besuchen! In schaufenstern sind die Autos, die am Rennen teilgenommen haben, im Miniaturformat dargestellt, sortiert nach Jahr. Suchen Sie doch die Modelle Ihres Geburtsjahres!

Es ist sogar möglich, hinter die Kulissen der Rennstrecke zu blicken. Und wenn sie mit dem eigenen Wagen unterwegs sind: Die Strecke führt teilweise über Departementsstraßen.

Aufmerskame Zuschauer werden die gefürchtete Indianapolis-Kurve erkennen! 

Eine weitere Überraschung für die Besucher von Le Mans sind die vielen Parks, Gärten und die riesige "Arche de la Nature"  die zu ausgedehnten Spaziergängen einladen.

Zahlreiche Wander- und Radwege führen durch diesen 500 Hektar großen Naturraum mit Wäldern, einem Fluss, Wiesen und Weiden, Interpretationszentren ... Veranstaltungen und Festivals prägen das Jahr inmitten der Natur. Kinder werden auch den naheligenden Vergnügungspark Papéa Parc lieben.

Um zumindest einige der Überraschungen von Le Mans zu entdecken, sollte man mindestens drei bis vier Tage bleiben.