Tannheim, der Geheimtip in Österreich

Fernab der großen österreichischen Skigebiete verführt das Tannheimer Tal mit beschaulichen Dörfern, kleinen alpinen Skigebieten, einem weitläufigen Nordic Areal, unzähligen Wegen und Pfaden zum Spazieren und Wandern. Ohne die Wellnesshotels zu vergessen, für einen erholsamen Winter.

Neueste Ausgabe : 08 März 2023

Es gilt als das schönste Hochtal Europas. Tannheim und seine Dörfer schmiegen sich auf 1100 Meter in dieses weite Tal,  begrenzt von den Allgäuer Alpen. Nesselwängle-Haller, Grän-Haldensee, Tannheim, Zöblen und Schattwald. bieten alles für beschauliche aber auch aktive Ferien.

 

Zwischen Deutschland und Österreich spielt die Straße manchmal Grenzgänger. Die Nähe zum nahen Bayern macht Tannheim zum perfekten Ausgangspunkt, um die Schlösser von Ludwig II. von Bayern oder die hübsche Stadt Füssen zu besuchen.

 

 

A propos Füssen: Das Füssener Jöchle zählt zu den sechs Skigebieten des Tals. Die Geschichte besagt, dass Füssen während einer schrecklichen Hungersnot diesen Gipfel den Bewohnern des Tals für drei Säcke Mehl eingetauscht hat… Daher sein Name.

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Die sechs kleinen Abfahrtsgebiete im Tal sind perfekt für Skifahrer, die nicht mehr den ganzen Tag nur über die Pisten sausen wollen und die dem Rummel in den großen Skigebieten entfliehen. wollen.

 

 

Das Tannheimer Tal ist berühmt für seine 140 km Langlaufloipen, die Sportbegeisterte anziehen. Die besten Langläufer Deutschlands und Österreichs nehmen jedes Jahr am Ski Trail teil, einem bekannten und beliebten Langlauf-Marathon.

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Viele Urlauber kommen zum Wandern. Mit einem Netz von 70 km präparierten Winterwanderwegen ist auch bei Schnee Abwechslung geboten. Dank drei Gondeln sind die Wege auf den Gipfeln bequem zu erreichenr. Achten Sie jedoch auf gutes Schuhwerk, am besten mit Steigeisen (auf den Bergwegen), und Wanderstöcke (kostenlos am Neunköpfle auszuleihen). Dann hindert Sie nichts mehr daran, das Gipfelkreuz zu erklimmen und sich in das größte goldene Gipfelbuch der Alpen einzutragen.

 

Das Tourismusbüro bietet eine Auswahl an Aktivitäten, die für ein breites Publikum geeignet sind, von jungen Sportlern bis hin zu Senioren und Familien. Partys und ausgelassene Après-Ski-Abende sucht man hier allerdings vergeblich. In diesem ruhigen Tal,weit entfernt von den großen Ferienorten wie Sankt Anton oder Ischgl, werden gesellige Abende in Restaurants und Hotels bevorzugt.

Bei schlechtem Wetter oder an einem freien Nachmittag, lohnt sich ein Besuch im Heimatmuseum (freier Eintritt). In einem alten Bauernhof erhält man Einblick in das Leben und Arbeiten von früher. Ein armes und karges Leben, erschwert durch die isolierte geografische Lage des Tals. Alle in diesem alten Bauernhof gefällig in Szene gesetzten Objekte stammen aus der Region. Sie zeigen Berufe vergangener Zeiten, Musikinstrumente, religiöse Objekte, Trachten.

Das Museum beherbergt einige Kostbarkeiten und Raritäten wie diese bewegenden Miniaturen, die der Lehrer Anton Peterluger in Erinnerung an seine im Krieg gefallenen Schüler geschaffen hat.

Planen Sie besser etwas Zeit ein, um alle Räume zu erkunden!

 

Auch die beeindruckenden Barockkirche St. Nikolaus in Tannheim ist einen Besuch wert. Ist sie doch die zweitgrößten im Bistum Innsbruck, erbaut zwischen 1711 und 1724. Eine Besonderheit: Der Glockenturm beherbergt vier altehrwürdige Glocken der Tiroler Gießerei Löffler aus den Jahren 1561 und 1580.  Da sollte man schon hinhören!

 

Überall im Tal beherbergen Kapellen kleine Schätze der Barockkunst.

Im Herzen des Dorfes Tannheim ist die Alpenschick-Boutique der absolute Treffpunkt für Liebhaber hochwertiger Holzkunst: Figuren, Krippen, Nutzgegenstände und Dekoartikel. Hier arbeitet einer der letzten Holzschnitzer- und Steinbildhauermeister der Region, Nikolaus Meusburger.

 

Wenngleich die Nachfrage nach großen Skulpturen gesunken ist, fertigt Nikolaus regelmäßig Trophäen für Firmen und Vereine an. Maschinell hergestellte Kleinserien, jedoch mit manueller Endbearbeitung. Und das Original ist natürlich immer handgeschnitzt.

„Stücke wie dieser Adler würden rund 1.000 Euro kosten“, erklärt der Bildhauer, der sich auch auf die Herstellung von Objekten aus Cembro-Kiefernholz spezialisiert hat, der sehr kostbaren „Zirbe“ mit ihren anerkannten therapeutischen Eigenschaften. Untersuchungen zufolge „spart“ das Schlafen in einem Bett aus Zirbenholz bis zu 3500 Herzschläge. Nikolaus Meusburger verkauft in seinem Geschäft Kissen, die mit Spänen dieses Edelholzes gefüllt sind. „Wir nähen sie selbst aus Baumwolle und reinigen die Späne sorgfältig von allen Staubspuren. Während Ihres Schlafs setzt die Körperwärme diese wertvollen ätherischen Öle frei. » Wir haben übrigens so ein Zirbenkissen!

 

Die Christusstatue, die gelassen im Schuppen wartet, hat eine besondere Geschichte. „sie stammt vom Gipfelkreuz des Neunerköpfle“, erklärt Nikolaus. Mein Vater hat den Christus vor 45 Jahren geschnitzt. Mit der Zeit,  all die Jahre der Witterung ausgesetzt, wurden einige Reparaturen fällig. So fehlen einige Finger. Wir konnten die Statue gerade noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch vom Berg holen. »

Direkt gegenüber der Boutique, dient eine große Wiese als Startplatz für Heißluftballons. Unter den Veranstaltungen, die man sich nicht entgehen lassen sollte, zieht das internationale Heißluftballonfestival jedes Jahr im Januar Ballonflieger aus ganz Europa an. Seit 25 Jahren starten Ballons in 1100 Metern Höhe, um auf über 3000 Meter aufzusteigen, überfliegen die imposante Bergkette, die Schlösser Ludwigs von Bayern, bevor sie sanft in der Ebene der bayerischen Voralpen landen.

 

Wie in ganz Österreich ist das Essen im Tannheimer Tal sehr gut. Tagsüber lässt man sich gerne von der einen oder anderen regionalen Spezialität verführen. Abends kann man unbedenklich auf die Menüs zurückgreifen, die im Rahmen der Halbpension im Hotel angeboten werden.  Die Küchenchefs setzen auf regionale Qualitätsprodukte.

 

Wer gerne einige regionaltypische "Schmankerl" als Souvenir mit nach Hause nimmt, der sollte im Hofladen „Beim Kähtrer“ in Zöbeln vorbeischauen. 
https://www.hofladen-tannheimertal.at/

 Stephanie hat mit ihrem Mann Georg den Familienbetrieb übernommen. Die junge Frau repräsentiert die sechste Generation auf dem 1850 von Katherina „Käthr“ Hörbst gegründeten Hof. Stephanies Großeltern eweiterten den landwirtschaftlichen Betrieb mit Viehzucht. Als der für die Schlachtung zuständige Metzger in den Ruhestand ging, ließ die Familie einen kleinen Schlachthof bauen und startete den Direktvertrieb. „Wir haben 15 Zuchtsauen und einen Eber. Alle 2 Wochen werden 6 bis 8 Schweine geschlachtet und verarbeitet." Fleisch, Wurst und Speck werden vor Ort verkauft. Indem kleinen Laden werden auch andere Produkte aus dem Tal angeboten wie Almkäse, Honig, Eier, Nudeln, Marmeladen, Edelbrände. Für schmackhafte Urlaubserinnerungen!

 

 

INFOS
www.tannheimertal.com

Das Tal in Zahlen
Winter:
Sechs verschiedene Skigebiete, mit 27 Liftanlagen und 55 Pistenkilometern
140 Kilometer Langlaufloipen
70 km präparierte Winterwanderwege
Sechs spezifische Nordic-Walking-Strecken.
10 Rodelbahnen

 

Sommer:
300 Kilometer Wanderwege darunter verschiedene Themenwege wie der "Schmugglersteig" auf den Spuren der Schmuggler, oder der 9er-lebnisweg
186 Kilometer und 26 speziell markierte Strecken für sportliche Wanderer und Jogger.
Eine große Auswahl an Kletterrouten, von  einfach bis anspruchsvoll
40 Kilometer Asphaltradweg
Elf Routen für MTB mit zwei anspruchsvollen Strecken.
Das Tal ist auch Ausgangspunkt für den Bike Trail Tirol.
22 Ausflugsziele mit insgesamt 2.500 Streckenkilometern für Rennräder.
Amateur-Radmarathon jedes Jahr im Juli.