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Alentejo, wo das heimliche Herz des Landes schlägt

Sexy, die Weine der Fitapreta Winery

Die Reben gedeihen prächtig im Aljento mit seinen heißen Sommertagen, aber kühlen Nächten. Die Winzer produzieren dort hauptsächlich Rotweine, es gibt aber auch ein paar edle und erfrischende weiße Tropfen.

Wein spricht natürlich für sich selbst, aber um die Weine der Region Alejento zu entdecken, haben wir uns für eine Verkostung auf dem Weingut Fitapreta in der Nähe von Evora entschieden. Alexandra Leroy, Ehefrau des Winzers Antonio Maçanita, ist nämlich Französin, was für uns natürlich perfekt war.

Um zu den Gebäuden zu gelangen, einem alten Schloss aus dem 14. Jahrhundert und den neuen Anlagen, in denen sich die Keller, Büros und der Verkostungsbereich befinden,  muss man sich am Tor melden und dann einem langen Weg durch die Weinberge folgen, gesäumt von Olivenbäumen und Korkeichen.

„Das Anwesen ist relativ jung“, erzählt Alexandra, deren Ehemann Antonio in der Agrarindustrie in Australien und Frankreich arbeitete, bevor er „nach Hause zurückkehrte“. Der Alentejo ist das Land seiner Mutter und dort hat er sich in den Kopf gesetzt, seinen eigenen Wein herzustellen, „obwohl er weder Land, noch Reben, noch Keller und keine Weinkenntnisse hatte“, schmunzelt Alexandra. Was sich seitdem sehr verändert hat und der junge Winzer sich dank der Qualität seiner Weine, seines erworbenen und fundierten Wissens, seiner echten Leidenschaft für die verschiedenen Rebsorten und seiner unermüdlichen Begeisterung schnell einen Namen in der portugiesische Weinbaugemeinschaft gemacht hat. 2018 wurde er vom Fachmagazin Revistas dos Vinhos zum Winzer des Jahres gekürt, 2021 erhielt das gesamte Weingut den Titel Weingut des Jahres.

Ein Erfolg, den er dem Treffen mit dem englischen Weinberater David Booth verdankt, bei dem er sich das nötige Wissen und Know-how aneignen konnte. Eine gemeinsame Leidenschaft für Wein und eine große Freundschaft führten sie 2014 dazu, ihren ersten Wein herzustellen.

"Da wir keine Domäne hatten, wurde die Weinbereitung von Preta bei anderen Winzern durchgeführt". Alexandra investiert sich voll und ganz in dieses Abenteuer. Sie ist eine perfekte Kennerin der Weine und zuständig für Weintourismus und Events. Sie bietet eine große Auswahl an Aktivitäten und Veranstaltungen auf dem Familiengut an.

Alexandra hat auch einen Bio-Gemüse- und Obstgarten anlegen lassen, der Obst und Gemüse für die Mahlzeiten des Teams liefert.

 

Mit großer Gelassenheit unterstützt sie die Projekte ihres Mannes auf den Azoren (dem Land seines Vaters), im Douro (mit seiner Schwester) und auf der Insel Porto Santo bei Madeira.

„Er nimmt gerne Herausforderungen an, rettet heimische Rebsorten, macht vergessene Rebsorten wieder schmackhaft. Seine Weinphilosophie gliedert sich in drei Linien: ein klassisches Sortiment mit lokalen Weinen, ein Sortiment in Fässern und das experimentellere Preta-Sortiment. Der Weinkeller im Schloss ist unseren Weißweinen vorbehalten. In einigen Amphoren gären Weine aus dem Jahr 1930, um tertiäre Aromen wiederzuentdecken. Die Fässer sind aus französischer Eiche."

Nach der Besichtigung des Anwesens findet die Verkostung zusammen mit einer reich garrnerten Platte mit Käse und Wurstwaren aus der Region statt.

"Unsere Weine spiegeln den Charakter des Alentejo wider; sie wollen ein Dialog sein zwischen dem, was war, und was die Zukunft unserer Region sein könnte."
So repräsentiert Gama Classica, das klassiche Sortiment, die Vision des Winzers von der Alentejo Region.
Mit der Signature Series lässt Antonio Maçanita seiner Eingebung freien Lauf. Er experimentiert um ungewöhnliche aber bemerkenswerte Weine herzustellen.
Die mehr als 50 Jahre alten Reben der Chao dos Eremitas gedeihen an einem besonders geschichtsträchtigen Ort. "Diese Weine spieglen das Erbe der Region wider", erklärt Alexandra.

Ach ja, warum der Name Sexy: „Bei der ersten Vinifikation im Jahr 2004 mussten wir einen Namen für unseren Wein finden, einen Namen, der ihn von den anderen abhebt“, schmunzelt Alexandra. Sexy, ein ziemliches Geschmacksversprechen!