Mürren: Skifahren auf den Spuren von James Bond

"Mein Name ist Bond, James Bond". Wer kennt ihn nicht, diesen berühmten Satz, der in keinem der Filme der Saga fehlt? In Erinnerung an die Verfolgungsjagden auf verschneiten Pisten in der Schweiz wollten wir dem legendären Geheimagenten auf die Spur kommen. Denn wo die Gangster eine Festung bauen, wo die Bösen James Bond im Bob und auf Skiern jagen, sind die Landschaften unweigerlich atemberaubend und die Skipisten anspruchsvoll.

Ab ins Berner Oberland, eine Region in der Nähe von Bern. Unten im Lauterbrunnental, in Stechelberg, stellen wir das Auto auf einem Parkplatz ab: Die restliche Fahrt bis zum Dorf Mürren auf 1650 m Höhe, erfolgt mit der Seilbahn. In Mürren holen wir unser Gepäck ab. Vorsorglich haben wir alles in einen Rucksack gepackt: in diesem verkehrsberuhigten Dorf verkehren nur die seltenen Transportunternehmen-Fahrzeuge und da hatten wir nicht gebucht.... Aber unser Hotel ist nicht weit und der kurze Spaziergang in dieser winterlichen Landschaft ist wirklich schön - sogar wenn die Skier auf den Schultern anfangen zu beschweren und die Finger trotz Handschuhen frieren!

Von unserem Zimmer aus ist das Panorama atemberaubend: die untergehende Sonne taucht die Jungfrau und ihre beiden Gefährten in unglaubliche Rosatöne. Von unserem Gepäck befreit und bevor es dunkel wird, erkunden wir das Dorf ein, das unter seiner dicken Schneehaube einen ganz besonderen Charme hat! Am nächsten Tag Wetterumschwung: Es schneit und man sieht keine 10 m weit. Schade, der Gipfel des Schilthorns, der Piz Gloria des Films, erwartet uns.

007 zeigt uns die richtige Seilbahn. Auf 2970 m schneit es noch. Vielleicht ist es besser, ein bisschen zu warten und ein spezielles James-Bond-Frühstück zu sich zu nehmen.Platz nehmen da wo der Geheimagent seinen Martini schlürft, nicht schlecht, oder? Allerdings erhalten Skifahrern zum reichhaltigen Buffet nur einen alkoholfreien Prosecco. Da das Wetter immer noch schlecht ist, nutzen wir die Gelegenheit, die Ausstellung zum "Making of" des 1968 gedrehten Films "Im Dienste seiner Majestät" mit Modellen, Zeichnungen, Fotos, Clips zu besuchen. In einem der Räume, schlüpfen wir in die Haut von Bond nehmen, der mit dem Helikopter ankommt, erleben die höllische Abfahrt im Bob. Sehr amüsant, all die Anekdoten rund um die Ankunft des Filmteams (180 Personen) in dem kleinen Dorf (500 Einwohner), das auf eine solche Invasion gar nicht vorbereitet war!

Das Schilthorn bleibt heute Morgen launisch, eine richtige Filmdiva! Nur sehr gute Skifahrer wagen sich auf die schwarze Piste, stürzen sich ins Getümmel, geleitet von den Markierungen (denn niemand will die höllische Verfolgungsjagd des Films nachstellen!). Die anderen fahren lieber mit der Seilbahn zurück nach Birg, der Mittelstation. Das Wetter wird immer schlechter, wir vergessen die Skier für den Rest des Tages, um das Dorf zu erkunden, schauen uns eine Partie Eisstockschießen auf der Eisbahn des Sportzentrums an.

Unsere Geduld wird belohnt: Am nächsten Tag, blauer Himmel und strahlende Sonne. Wir fahren zurück zum Schilthorn, bewundern das Panorama von 200 Gipfeln und 40 Gletschern (zumindest ist es im Prospekt markiert, wir haben sie nicht gezählt!) Bevor es auf die Piste geht, diesmal bei optimalen Bedingungen.

Gegen 15 Uhr beschließen wir leider, den Rückweg anzutreten. Ski und Rucksäcke fahrne im container nach unten ins Tal, während wir uns in die Gondel drängeeln: Wir sind nicht die einzigen, die an diesem Sonntagnachmittag abfahren müssen.
Aber wir kommen wieder, James Bond hat uns den Weg geöffnet .