Neueste Ausgabe : 29 August 2020
Die Kompromisslosen wander mehrere Monate hindurch, direkt ab ihrer Haustür. Andere laufenn jedes Jahr einen weiteren Teil. Und es gibt all diejenigen, die gerne loswandern würden, aber weder die Zeit noch die Gesundheit haben, um zu hoffen, eines Tages das Ende des Weges zu erreichen. Um diesen emotional starken Moment, die Ankunft in Santiago, dennoch zu erleben, bietet ein elsässisches Reiseunternehmen an, den letzten Abschnitt des Camino Francés, dem französischen Weg, zurückzulegen: 115 Kilometer in 6 oder 7 Etappen mit Transportgepäck, das ist durchaus machbar und wir haben das Angebot getestet, mit Flug nach Santiago.
Um Sarria, den Startpunkt der ersten Etappe, zu erreichen, nehmen wir den Bus vom Flughafen Santiago zum Bahnhof und von dort den Zug.
Am nächsten Tag beginnen wir die Wanderung durch eine unglaublich grüne Landschaft. Auf dem Weg begrüßt uns ein alter Mann, reicht mir einen Stock. Ich bin gerührt, bis ich verstehe, dass er ihn verkaufen will… Okay, Schwamm drüber. Dies wird auch das einzige „kaufmännische“ Treffen auf dem Weg sein.
In der Morgenfrische kommen wir gut vorans und holen bald eine große Gruppe sehr lautstarker spanischer Wanderer ein…
Für mich ist es wie eine kalte Dusche. Mir wurde so viel über diesen Weg erzählt, über Spiritualität… Geduldig stehe ich inmitten der Menge an, für den ersten Stempel in meinem Pilgerpass.
Zum Glück interessieren sich diese Wanderer überhaupt nicht für all die kleinen architektonischen Juwelen die sich rechts und links des Weges befinden. Nachdem wir zu einer entzückenden kleinen Kirche abgezweigt sind, befinden wir uns (fast) allein auf dem Weg. Und das Ambiente ist ganz anders. Gott sei Dank!
In abwechslungsreichen Landschaften folgen die Kilometer aufeinander. Eukalyptuswälder, Kastanienwälder, Wiesen.
Die Etappen sind relativ kurz (zwischen 15 und 24 km), so dass genügend Zeit bleibt, um (kleine) Abstecher zu machen, hier zu einer Kirche mit Fresken aus dem 11. Jahrhundert, zu besuchen, dort die Gärten in den völlig aus Stein erbauten Dörfchen die Dank der Pilger renoviert wurden und zu neuem Leben erwacht sind.
Viele Cafés und kleine Gasthäuser bieten einen belebenden Zwischenstopp. In Arzua kaufen wir ein Stück Pilgerkäse für ein kleines improvisiertes Picknick.
Verlaufen kann man sich nicht, überall weisen gelbe Pfeile oder Poller die Richtung.
Die Einwohner, aber auch die Pilger, grüssen mit einem fröhlichen « Buon camino ! », guten Sankt-Jakobs-Weg. Überraschend sind die Herkunft und das Alter der Pilger: neben den vielen Europäern treffen wir Wanderer aus Amerika, Asien und sehr viele junge Menschen. Ihre Beweggründe sind sehr verschieden. Einige sind "echte" Pilger, die dem Weg folgen aus Dank für oder mit der Bitte um ein Wunder. Andere wollen erleben, was ihrer Meninung nach Teil unserer Kultur und Traditionen ist. Wieder andere machen sich auf den Weg, um in ihr Inneres hineinzuhören und den Weg zu sich selbst zu finden.
Die Kilometer summieren sich und wir denken nur daran, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Wir sind nämlich nicht sehr sportlich! Die letzten Kilometer sind die schlimmsten. Nicht wegen der Anstrengun, sondern weil wir nun auf dem Asphalt laufen müssen: die Kathedrale befindet sich im Stadtzentrum ...
Aber nun steht sie vor uns, prächtig nach der Aussenrenovierung. Im Inneren wartet Saint-Jacques auf uns. Wie alle anderen, steigen wir ein paar Stufen hoch, um seine Statue zu umarmen.
Dann geht es weiter ins Pilgerbüro, um unsere Pässe zu validieren und den berühmten Ausweis zu erhalten.
Aber so ergreifend die Ankunft auch sein mag, irgendwie wird sie ein wenig beeinträchtigt durch das quirlige Treiben in der der Stadt nach der meditativen Stille des Sankt-Jakob-Weges. Die Rückkehr ins normale Leben......
Es ist ein großartiges Angebot: den letzten Teil des Camino Francés, des französischen Weges, zu bereisen, um nach Santiago zu gelangen und die Emotionen zahlloser Pilger auf diesem tausendjährigen Weg zu erleben.
Dank verschiedener Etappen in 2-, 3- oder 4-Sterne-Hotels und Gepäcktransport ist dies problemlos möglich. Das elsässische Reiseunternehmen Nouvelaux Espaces arbeitet mit dem galizischen Reisebüro Tee Travel, Spezialist für den Jabobsweg, zusammen für eine Reise von 8 Tagen und 7 Nächten mit den verschiedenen Etappen und Unterkünften.
Der Preis beinhaltet 7 Übernachtungen mit Frühstück in Hotels im Doppelzimmer. In vielen Restaurants in der Nähe der Hotels können Sie die Spezialitäten der Region probieren.
Möglichkeit , Halbpension und Transport des Gepäcks zu buchen, Telefonkontakt 7 Tage die Woche und rund um die Uhr.
Nouveaux Espaces
14 rue des Boulangers
68100 Mulhouse
Tel. 00 33 3 89 56 63 14 oder
www .nouveaux-espaces.fr